Daniel Küblböck - Wenn ich scheitere werde ich Musiklehrer

Unsere arme Jugend. Eine in Deutschland mittlerweile als Minderheit anerkannte Gruppe von Alcopops trinkenden und überschuldeten Abhängigen der Mobilfunkindustrie. Immer öfter müssen sie sich deshalb das Geld für ihre Zigaretten durch das sogenannte "Abziehen," also durch das Überfallen und Ausrauben schwächerer Individuen erarbeiten. So kommen sie unter anderem auch zu ihrer Markenkleidung und anderen hochpreisigen Accessoirs, durch die sie sich definieren müssen.

Unsere Jugend hat es nicht einfach. Ich finde, da kommt jemand wie Daniel Küblböck genau zum richtigen Zeitpunkt. Jemand der daherkommt und verkündet: "Wenn ich es als Musiker nicht schaffe, werde ich Musiklehrer."

Den Satz muß man jetzt erst mal so stehen- und vor allem wirken lassen.

Er hat nur gesagt, "Wenn ich scheitere, ..." Aber als was, bitte schön? Er kann sich ja nur als Musiker verstehen, weil das Wort "Interpret" unter echten Musikern als ein sehr übles Schimpfwort gilt. Entweder hat er also das Wort "Musiker" vermieden, weil er weiß, daß er keiner ist, oder weil er ganz entgegen der Realität denkt, er wäre wirklich einer. Und dieses Verständnis seines Selbst auch bei allen anderen voraussetzt.

Na, wie auch immer. Wenn er also meint, mit dem zu scheitern, was er offensichtlich nicht kann, will er eben das an Kiddies weitergeben, die noch nicht wissen, was Scheitern eigentlich ist.

Respekt. Es ist eine enorm verantwortungsvolle Aufgabe für einen 18 Jährigen.